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Bericht vom Herbstausflug 2018 nach Friedberg

Unser jährlich in die Umgebung führende Ausflug hatte dieses Jahr Friedberg zum Ziel. Am Sonntag, dem 14. Oktober fuhren wir mit 19 Teilnehmern per Bahn über Hanau nach Friedberg. Geplant war ein Besuch mit Führung des „Theater Altes Hallenbad“ , eine Stadtführung und eine Einkehr ins älteste Gasthaus der Stadt.

Gruppenfoto vor dem Alte Hallenbad
Die Gruppe des LSA vor dem "Alten Hallenbad"

Gegen 12 Uhr erwarteten uns die Herren Rainer Götze und Haimo Emminger in Räumen des alten Hallenbades, die fast Baustellen glichen, in denen aber schon zahlreiche ganz verschiedene Veranstaltungen stattfinden. Das imposante Jugendstilgebäude wurde als Wannen- und Schwimmbad ohne kommunale Mittel 1909 eröffnet, mehrmals umgebaut und renoviert und 1980 geschlossen. Bei den Umbauten gingen dabei leider wertvolle Teile der Jugendstileinrichtung verloren, trotzdem wurde 1985 das Alte Hallenbad als "Denkmal bürgerschaftlichen Gemeinsinns" unter Denkmalschutz gestellt. 2009 übergab die Stadt Friedberg dem von Bürgern gegründeten Verein "Theater Altes Hallenbad gGmbH" das Gebäude in Erbpacht. So ein Modell könnte man sich durchaus für unsere Hans-Memling-Schule vorstellen. Die Stadt Friedberg honoriert und würdigt bürgerliches Engagement, das ein historisches Gebäude vor dem Verfall bewahrt und für die Bürger nutzt. In den umgebauten und sanierten Räumlichkeiten mit einem Saal mit bis zu 350 Plätzen finden Konzerte, Opern- und Theateraufführungen, Vorträge, Literaturlesungen, Kleinkunstveranstaltungen, Abschlussfeiern von Schulen, Aufführungen der Wetterauer Musikschulen und private sowie Vereinsveranstaltungen statt.

Auch die Besucher aus Seligenstadt honorierten die beeindruckende Arbeit des Vereins Altes Hallenbad Friedberg mit einer Spende von 250 €.

Übergabe der Spende

Gegen 14 Uhr holt uns Frau Keichel ab zu einem aufregendem Stadtrundgang. Zuerst geht es zur heute evangelischen, gotischen Stadtkirche, die ihre katholische Zeit nicht verleugnen kann. Frau Keichel macht uns vertraut mit dem Lettner, Taufbecken, alte und auch modernen Kirchenfenstern, dem gotische Sakramentshaus, Holzmalereien der 10 Gebote und den bei Nichtbeachtung fälligen Gottesstrafen. Die Geschichte von 1260 und des fehlenden 2. Turms des an eine Kathedrale erinnernden Bauwerks führt uns direkt zum Glanzpunkt der Führung – zur Mikwe im früheren Friedberger Judenviertel.

Wir konnten beim Rundgang durch die Friedberger Altstadt Vergleiche ziehen zwischen unserer urbanen und belebten Seligenstädter Altstadt und einer zwar beeindruckenden, aber ganz anderen Altstadt in Friedberg.

Die ebenfalls 1260 erbaute monumentale Mikwe (rituelles Tauchbad im Judentum) von 25 Metern Tiefe ist unter den wenigen erhaltenen mittelalterlichen Mikwen in Europa die eindrucksvollste. Dieses Kleinod vermutet man gar nicht in einem unscheinbaren Fachwerkhaus in der Judengasse. Sie wurde unter ganz außergewöhnlichen Umständen von den in der Zeit katholischen Baumeistern der Stadtkirche errichtet, als man noch auf eine Baugenehmigung des 2. Turms der Stadtkirche wartete.

In der Mikwe
In der Mikwe

Die Besichtigung bedurfte einiger Anstrengung; die hohen Stufen bis nach unten zur Mikwe zu überwinden und anschließend bei der Besichtigung der größten Burg Deutschlands den Adolfsturm zu besteigen, der mit seinen 58 Metern die gesamte Burganlage überragt. Den Namen bekam er von Graf Adolf von Nassau, der bei der Fehde mit den Burgmannen von 1347 festgesetzt wurde und mit Lösegeld wieder freikam.

Mit diesen Geld wurde der imposante Turm gebaut, ist gleichzeitig auch das Wahrzeichen Friedbergs. Als Burgfräulein Kunigunde gab unsere Stadtführerin noch ein kleine Darbietung.

Nach diesen anstrengenden „Besteigungen“ war Labung angesagt und zwar im ältesten Gasthaus Friedbergs „ Die Dunkel“. Gegen 19.15 Uhr erreichten per Bahn alle Teilnehmer Seligenstadt, angefüllt mit tollen Eindrücken und Erlebnissen in Friedberg.

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