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Geschichte

Die Sanierung der Seligenstädter Altstadt wurde mit der förmlichen Festlegung des Altstadtbereiches als Sanierungsgebiet von der evangelischen Kirche bis zum Steinheimer Torturm und von der Mauergasse bis zum Main im Jahre 1972 eingeleitet. Auf der Grundlage des Städtebauförderungsgesetzes von 1971 sollten durch Neuordnungsmaßnahmen die Missstände im Altstadtkern beseitigt werden:

  • Marode (Wohnungs-)Bausubstanz
  • Überalterung der Wohnbevölkerung
  • Funktionsverlust der ursprünglichen Stadtmitte
  • Hohe Verkehrsproblematik infolge des Andienungs-, Durchgangs- und ruhenden Verkehrs

Der damalige Sanierungsleitplan wurde aufgrund der Widerstände der Altstadtbevölkerung 1978 in einer sog. Fortschreibung der Rahmenplanung verändert; die Erhaltung des ortstypischen Altstadtbildes stand demnach im Vordergrund der Planungen und sollte über eine Ortssatzung gestaltet werden. Damit verbunden war 1978 eine Satzungsänderung mit erheblicher Reduzierung des Sanierungsgebietes „Altstadt“.

Die Besitzer und Käufer von Anwesen in der Altstadt, die damals eine Sanierung durchführen wollten, standen aufgrund der vielen Anforderungen durch Bauleitplanung und (Bau-)Gesetzgebung, der denkmalpflegerischen Auflagen sowie der Wahl der maßgebenden Sanierungstechniken u.v.m. vor fast unüberschaubaren Aufgaben. In der Konsequenz nutzte eine engagierte Gruppe von „Althaussanierern“ ihre Kontakte untereinander und traf sich Anfang der 80er Jahre nach getaner Arbeit regelmäßig am Stammtisch, um die vielfältigen Probleme zu besprechen und sich mit Rat und Tat zu unterstützen. Der Austausch von Tipps, Ideen und Erfahrungen in Sachen „Fachwerksanierung“ stand dabei im Vordergrund.

Aus diesen losen Treffen entstand im März 1986 der Verein „Lebenswerte Seligenstädter Altstadt e.V.“, um mehr öffentliches Gewicht für die Unterstützung der Interessen von Althaussanierern und Altstadtbewohnern zu erhalten. Der Name unseres Vereins verdeutlicht dabei die Ziele, welche die - anfänglichen - 18 Gründungsmitglieder im Auge hatten und die nach wie vor Aktualität besitzen:

Die hohe Lebensqualität unserer Stadt beweist sich in einem vielfältigen kulturellen Leben, attraktiven Freizeitmöglichkeiten, einer intakten Umwelt und einem hervorragenden Dienstleistungsangebot. Unser besonderes Augenmerk gilt der historischen Altstadt sowohl auf dem Sektor der Erhaltung von historischen Gebäuden und Anlagen, wie auch bei der Schaffung von Wohnungen in der Innenstadt. Wir setzen uns dafür ein, dass junge Menschen, insbesondere Familien mit Kindern, einen attraktiven Lebensraum in der Altstadt finden, um somit der Gefahr einer Vergreisung der Innenstadt entgegen zu wirken. Insgesamt sehen wir es als unsere Aufgabe an, ein zukunftsfähiges lebens- und liebenswertes Gemeinwesen zu schaffen und gleichzeitig unser großes historisches Erbe für nachfolgende Generationen zu bewahren.